Dieses sozial- und wirtschaftshistorische Forschungs- und Sammelprojekt beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Heimarbeit in Vorarlberg seit 1945.
Die Online-Plattform begleitet unseren aktiven Dialog mit Zeitzeug(inn)en und dokumentiert den aktuellen Stand der Sammlung und Recherche.
Myrte und Albina Lang beim Klöppelspitzenbearbeiten, Egg, Mitte der 1980er-Jahre; Foto: Fam. Lang
Das Projekt „Heimarbeit in Vorarlberg“ will das „unsichtbare“ industrielle Arbeitsmodell Heimarbeit, seine Akteurinnen und Akteure und deren Leistung sichtbar machen. Themen wie Arbeit und Rollenverständnis im ländlichen Raum, gesetzliche Rahmenbedingungen versus Alltagspraxis, Familienleben und Einkommen werden untersucht und dargestellt.
Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Jahrtausendwende. Auch Übergangsformen zwischen Heim- und Fabriksarbeit – die Arbeit in kleinen Nähzirkeln oder Fabriksaußenstellen – werden mitberücksichtigt.
Die Arbeitsgemeinschaft Motter & Grabherr orientiert sich bei ihren Aufträgen und Projekten an den Methoden der Angewandten Geschichte, deren Anliegen es ist, akademisches Wissen praktisch zu erschließen und erfahrbar zu machen. Das gemeinsame Sammeln und Diskussionen zum Thema sollen möglichst vielen Interessierten, insbesondere Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, eine aktive Beteiligung am Projekt ermöglichen.
Erzählabende, Interviews, Dialogführungen sind das typische Handwerkszeug der Angewandten Geschichte – jeder Termin ist ein einmaliges Erlebnis, bei dem nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas „mitnehmen“ können, sondern von denen auch wir als Veranstalter und Forscher mit neuen Fragen und Antworten bereichert zurückkehren.
Die Arbeitsgemeinschaft Motter & Grabherr recherchiert seit 2015 zum Thema Heimarbeit in Vorarlberg. 2016 konnte das vorarlberg museum als Projektpartner für die umfassende Basisrecherche und die Durchführung von Oral History-Interviews gewonnen werden.
Durch das Interesse des Angelika Kauffmann Museums am Thema und dank der Unterstützung der Gemeinde Schwarzenberg konnte 2017 mit der Sammelausstellung „Heimarbeit – Wirtschaftswunder am Küchentisch“ ein Zwischenstand des Projekts präsentiert werden. Der Schwerpunkt dieser Ausstellung lag auf der Region Bregenzerwald.
2018 wurde ein weiterer Sammelstandort im Stadtmuseum Dornbirn eröffnet, der sich speziell mit dem Industrieballungsraum Rheintal beschäftigt.
Die Beteiligung des Archivs für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz ermöglichte einen Blick auf Arbeitsbeziehungen über den Rhein.
Die Aktivitäten 2017 wurden durch das Land Vorarlberg, Abteilung Kultur und Abteilung Frauen, und duch die Impulse Privatstiftung gefördert.
Das Projekt „Heimarbeit – Wirtschaftswunder am Küchentisch im Rheintal“ wird im Rahmen eines Interreg-Kleinprojektes gefördert.
Zeitzeugin, 70